Bündner Parlament fordert Abschuss eines ganzen Wolfsrudels

Medienmitteilung des Referendumskomitee «Wolfs-Hirten» und des Verein CHWOLF vom 15. Februar 2023

 

Das revidierte Jagdgesetz (JSG), das den Wolfsschutz herabstufen will, ist noch nicht einmal in Kraft, schon kommt eine Forderung des Bündner Parlaments, wie sie drastischer kaum sein könnte. Nach dem Abschuss des Beveriner Leitwolfs und zweier Jungtiere soll nun das ganze Rudel getötet werden.

 

Der Wolf soll wieder ausgerottet werden
Die Forderung des Bündner Parlaments zeigt, was selbst grössere Naturschutzorganisationen nicht wahrhaben wollen: Wolfsgegner werden sich auch mit dem als Kompromiss bezeichneten neuen JSG nicht zufrieden geben. Ihr Ziel ist es, den Wolf gebietsweise, lieber noch schweizweit, auszurotten. Wer sich einmal vorgenommen hat, eine Spezies oder Gruppe von Individuen, seien es Tiere oder Menschen, auszumerzen, gibt sich nicht mit Kompromissen zufrieden und schert sich auch nicht um geltendes Recht. Dies zeigen genügend Beispiele aus der Vergangenheit und der Gegenwart. Jüngster Beweis ist die rechtswidrige Forderung des Bündner Parlaments im Falle des Beverinrudels sowie zahlreiche illegale Abschüsse durch Wilderer. Explizite Forderungen nach Ausrottung der Wölfe finden sich auf Social Media zuhauf.

 

Referendum gegen das revidierte Jagdgesetz läuft
Eine Gruppe von Tierschutzorganisationen hat das Referendum gegen das revidierte JSG ergriffen, die Unterschriftensammlung läuft bis Ende März. Das Referendumskomitee ist überzeugt, dass ein Zusammenleben von Wolf und Mensch möglich ist, wenn Herdenschutzmassnahmen konsequent umgesetzt werden. Diese müssten allerdings bei der Bergbevölkerung und dem Tourismus breite Akzeptanz finden. Während viele Nutztierhalter mit Unterstützung von Bund und gemeinnützigen Organisationen, wie zum Beispiel CHWolf, ihre Herden erfolgreich vor dem Wolf schützen, weigern sich immer noch zahlreiche Besitzer von Nutztieren, Hilfe anzunehmen. Sie bestehen darauf, ihre Tiere unbehirtet auf die Weiden zu schicken. Dass ein Teil der ungeschützten Tiere an Krankheiten oder durch Absturz verenden, wird hingenommen. Auch dass Ziegen und Schafe, die am Ende der Alpsaison nicht eingefangen werden können, weil sie ohne menschlichen Kontakt verwildern, sogar abgeschossen werden, wird akzeptiert. Nicht hingenommen wird, wenn der Wolf die ungeschützten Schafe holt.

Das Referendum gegen das JSG soll ein Zeichen setzen gegen den Glauben, dass alles, was unbequem ist und Angst macht, getötet werden muss oder darf. Mit der Rückkehr unserer Wildtiere wie Wolf, Bär, Luchs und Goldschakal haben wir die Chance zu zeigen, dass wir – gerade in den Bergkantonen und als Tourismusdestinationen – wirklich naturverbunden und bereit sind, mit unseren heimischen Wildtieren zu leben.

 

Informationen zum Referendum unter www.nein-zum-jagdgesetz.ch

 

gesamte Medienmitteilung vom 15.02.2023 als pdf

 

 

Weitere Informationen und Auskünfte:

Christina Steiner, Präsidentin Verein CHWOLF
c.steiner@chwolf.org,  www.chwolf.org

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