Pressemitteilung vom 22. Mai 2013
Die Wolfslobby: Volle Kraft für die Calanda-Wölfe
Die Gruppe Wolf Schweiz (GWS) und der Verein CHWOLF setzen sich für die Wolfsfamilie am
Calanda ein. Sie fördern und fordern gemeinsam den Schutz des Rudels. Durch einen
konsequenten Herdenschutz soll die Fehlprägung der Jungwölfe auf Schafe vermieden werden.
Deshalb unterstützen die Organisationen den Aufbau des Herdenschutzes am Calanda
finanziell stark und klären die lokale Bevölkerung über die Bedeutung der Wolfspräsenz auf.
Am Calanda lebt das erste Wolfsrudel der Schweiz seit der Ausrottung vor rund 150 Jahren. Seine
Präsenz ist Beleg für die natürliche Rückkehr des Wolfes und wichtig für die Restauration der alpinen
Ökosysteme. Der Wolf ist ein wichtiges Glied im Ökosystem und seine Anwesenheit hat einen
markanten Einfluss auf die Artenvielfalt, Gesundheit und Stabilität von Flora und Fauna. Er ist eine
Schlüsselart in der Natur und integraler Bestandteil von Räuber-Beute-Systemen, in denen ihm Arten
wie Rothirsche und Rehe gegenüber stehen. Diese Arten stehen in einem dynamischen und sich
selbst regulierenden Verhältnis zueinander. Deshalb sollte auf Abschüsse von Wölfen verzichtet
werden.
Förderung des Herdenschutzes
Der Wolf wird in der Kulturlandschaft teilweise als Problemtier und Schädling empfunden, da er
gelegentlich nicht- und ungenügend geschützte Nutztiere erbeutet. Dies zu verhindern, hat auch am
Calanda höchste Priorität. Jungwölfe erlernen von ihren Eltern im ersten Lebensjahr, bevor sie
abwandern, zu jagen. Wird ihnen während dieser Zeit die Jagd auf Schafe beigebracht, werden sie
diese auch später mit grosser Wahrscheinlichkeit ausüben. Um die Jagd auf Nutztiere zu verhindern,
soll im Gebiet des Wolfsrudels ein flächendeckender Herdenschutz etabliert werden. Die beiden
Wolfsorganisationen unterstützen dieses Ziel, indem sie im Jahr 2013 rund CHF 13'000.- in den
Herdenschutz der Region investieren. Gleichzeitig machen sie sich im Rahmen der laufenden
Vernehmlassung auf Bundesebene zur Unterstützung des Herdenschutzes dafür stark, dass in
Zukunft mehr Finanzmittel der öffentlichen Hand zur Verfügung stehen.
Aufklärung und Information
Parallel zum Schutz der Nutztierbestände, soll den Menschen die Angst vor Wölfen genommen
werden. Von Wölfen geht in unseren Verhältnissen mit grossen Wildbeständen keinerlei Gefahr für
Menschen aus, auch nicht für Kinder. Deshalb ist eine intensive Aufklärung über Ökologie und
Verhalten des Wolfes von grosser Bedeutung. Im Rahmen ihres Schulprojektes führte die GWS
bereits mehrere Schulbesuche zum Thema Wolf in Gemeinden am Calanda durch, weitere stehen an.
CHWOLF bietet im Internet unter www.chwolf.org umfassende Informationen zum Wolf an.
Auskünfte:
David Gerke, Präsident GWS
Tel. 079 305 46 57, david.gerke@gruppe-wolf.ch, www.gruppe-wolf.ch
Christina Steiner, Präsidentin CHWOLF
Tel. 079 203 24 56, c.steiner@chwolf.org, www.chwolf.org
Pressemitteilung vom 22.05.2013 als pdf
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