Bekannte und nachgewiesene Wölfe sind häufig bald auch tote Wölfe

Leserbrief des Verein CHWOLF vom 13. März 2025

Zum Artikel «Fotofalle erfasst zwei Wölfe, die gemeinsam durch den Wald ziehen»,
veröffentlicht am 13. März 2025 im Höfner Volksblatt

Kaum tappen zwei Wölfe in Vorderthal in eine Fotofalle, wird vom Kanton abgeklärt, ob es sich um problematische oder unproblematische Wölfe handelt. Das Monitoring mit Fotofallen werde in dieser Gegend verstärkt. Die Bevölkerung wird vom Umweltdepartement des Kantons Schwyz gebeten, Nachweise von Grossraubtieren der lokalen Wildhut oder der Polizei zu melden. Dies auch um herauszufinden, ob es sich um ein Wolfspaar handelt und allenfalls bald ein erstes Wolfsrudel im Kanton Schwyz nachgewiesen werden kann, da zurzeit Paarungszeit ist.

Wissenschaftliches Monitoring der Grossraubtiere wäre wichtig und wünschenswert und sollte die Basis für ein wissenschaftlich begründetes und vom Arten- und Naturschutz geprägtes Wolfsmanagement bilden. Dies ist aber leider in der Realität überhaupt nicht der Fall. Die Kantone betreiben Monitoring, rein um über die Zahl der Rudel und Wölfe zu verfügen. Auch die Zahl der Welpen wird häufig mit intensiviertem Aufwand rasch möglichst ermittelt. Denn diese Zahlen dienen einzig zur umgehenden Beantragung von Regulations- und Abschussbewilligungen.
Deshalb gilt in der Schweiz leider häufig, dass gesichtete und nachgewiesene Wölfe bald tot sind.

Bei der Präsenz von Grossraubtieren wäre es viel wichtiger, dass die Bevölkerung über das natürliche Verhalten der Wölfe aufgeklärt wird und dass bekannt ist, wie man sich bei einer allfälligen direkten Begegnung mit einem Wolf verhalten soll. Ganz wichtig wäre auch, die Nutztierhalter bei der Umsetzung der notwendigen Herdenschutzmassnahmen proaktiv zu unterstützen und Herdenschutz intensiv zu fördern. Dies bedingt aber auch, dass Bund und Kanton genügend finanzielle Mittel für den Herdenschutz zur Verfügung stellen. Denn Aufklärung und Herdenschutz sind die einzig nachhaltigen und umweltverträglichen Lösungen für ein möglichst konfliktarmes Zusammenleben zwischen Mensch, Wolf und Nutztieren.

 

gesamter Leserbrief des Verein CHWOLF vom 13. März 2025 als pdf

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