Berner Konvention lockert auf Antrag der EU den Schutzstatus des Wolfe
Medienmitteilung des European Environmental Bureau vom 03. Dezember 2024
(von CHWOLF ins deutsche übersetzte Version)
STRASBURG - Der Ständige Ausschuss der Berner Konvention hat heute dafür gestimmt, den Schutzstatus der Wölfe herabzusetzen, eine Entscheidung, die von Naturschutzexperten und Umweltorganisationen stark kritisiert wird. Diese Entscheidung, die auf den Vorstoss der EU zur Aufweichung des Wolfsschutzes zurückgeht, ist ein schwerwiegender Fehltritt, der jeder soliden wissenschaftlichen Grundlage entbehrt. Mit ihrer Entscheidung, den Schutz der Wölfe im Rahmen der Berner Konvention zu schwächen, ignorierten die EU-Mitgliedstaaten die Appelle von mehr als 300 zivilgesellschaftlichen Organisationen, der Large Carnivore Initiative for Europe und Hunderttausenden von Bürgern, die auf wissenschaftlich fundierte Massnahmen zur Förderung der Koexistenz mit Grossraubtieren drängten. Stattdessen unterstützten sie politisch motivierte Entscheidungen, die offenbar von persönlichen Gründen beeinflusst sind, nachdem das Pony von Kommissionspräsidentin von der Leyen im Jahr 2022 von einem Wolf getötet wurde.
Die EU erlaubt bereits einen verantwortungsvollen Umgang mit Wölfen, einschliesslich der Keulung, falls erforderlich. Dennoch schlug die Europäische Kommission im Dezember 2023 vor, den Schutz der Wölfe unter dem Vorwand des Raubbaus an Nutztieren zu schwächen. Dies geschah nach einem Konsultationsprozess, der laut ClientEarth fehlerhaft war und nun vom EU-Ombudsmann untersucht wird.
Eine Herabstufung dieses Schutzes birgt die Gefahr, dass soziale Gräben vertieft werden, anstatt konstruktive Lösungen zu fördern. Die Wolfspopulationen haben sich nach ihrer Ausrottung in den meisten Teilen Europas kaum erholt, und eine Schwächung ihres Schutzes könnte diese fragile Erholung gefährden. Anstatt Spannungen abzubauen, könnte diese Entscheidung die Polarisierung verschärfen und das Vertrauen in die Bemühungen um ein effektives Management der Wolfspopulationen untergraben.
Es wird nachdrücklich empfohlen, dass die Berner Konvention der wissenschaftlich fundierten Entscheidungsfindung Vorrang einräumt, um sicherzustellen, dass ihre Prozesse von soliden Fakten und nicht von politischen Agenden geleitet werden. Um dies zu erreichen, sollte die Konvention ihre Mechanismen für eine solide Governance stärken, insbesondere im Hinblick auf die Aktualisierung der Liste der geschützten Arten. Ein transparenter und wissenschaftlich fundierter Ansatz ist für die Aufrechterhaltung der Glaubwürdigkeit und Wirksamkeit des Übereinkommens unerlässlich. Indem sich die Berner Konvention als Modell für gute Governance etabliert, kann sie nicht nur ihre eigene Integrität bewahren, sondern auch die Governance der EU-Erhaltungsvorschriften inspirieren und stärken.
gesamte Medienmitteilung des European Environmental Bureau vom 03.12.2024 (Original, Englisch)