Nationalrat macht wieder Jagd auf die Wölfe

Medienmitteilung  der Alliance Animal Suisse vom 25. Mai 2016 und Schreiben an die Nationalratsmitglieder vom 26. Mai 2016

Die Umweltkommission des Nationalrates will den Wolf nicht mehr als geschützte Art einstufen. Damit wäre dessen Jagd erlaubt. Die Massnahme ginge deutlich weiter als die massvolle Bestandsregulierung, welche das Parlament 2015 beschlossen hat. Die Alliance Animale Suisse lehnt das unsinnige Ansinnen deshalb vehement ab. Stattdessen müssten in den betroffenen Regionen endlich effektiv Herdenschutzmassnahmen umgesetzt werden.

Die Kommission beantragt mit 11 zu 10 Stimmen bei 2 Enthaltungen, der Walliser Standesinitiative «Wolf. Fertig lustig!» Folge zu geben. Diese verlangt, die Wolfsjagd zu erlauben und die Berner Konvention neu zu verhandeln, um einen Vorbehalt einführen zu können, der den Schutz des Wolfs für die Schweiz ausschliesst.

Die Kommission hält fest, dass die Präventionsmassnahmen zum Herdenschutz sowie die einzelnen Abschüsse von Wölfen, die Schäden verursacht haben, Probleme bereiten, da sie zu kostspielig sind und die Wolfsangriffe nicht komplett unterbinden. Zudem besteht die Gefahr, dass sich diese Massnahmen negativ auf den Tourismus auswirken, da es nicht selten zu Angriffen von Herdenschutzhunden auf Wanderer kommt. Des Weiteren ist der Herdenschutz in gewissen Alpgebieten aus topografischen Gründen nur schwer umsetzbar. Schliesslich ist die Kommission der Ansicht, dass ein Zusammenleben mit dem Wolf angesichts der dichten Besiedlung der Schweiz in jedem Fall äusserst schwierig ist.

Die Minderheit beantragt die Ablehnung der Initiative. Sie erinnert an die 2015 an den Bundesrat überwiesene Motion Engler, mit der die Räte eine ausgewogene Lösung gefunden hätten, welche sowohl den Anliegen der Bergbevölkerung als auch dem Schutz des Wolfes Rechnung trage. Der Schutz des Wolfes in der Schweiz sei durch die Verfassung und die Berner Konvention gewährleistet, schon allein deshalb dürfe die Jagd auf ihn kein Thema sein. Ferner befürchtet die Minderheit, dass die Annahme der Initiative die notwendige Optimierung der Bestandsregulierung verzögert.

Die Alliance Animale Suisse lehnt das unsinnige Ansinnen vehement ab. Stattdessen müssten in den betroffenen Regionen endlich effektiv Herdenschutzmassnahmen umgesetzt werden anstatt immer nur zu lamentieren. Es ist zu hoffen, dass die Politik im Umgang mit Wildtierarten langsam aber sicher wieder auf den richtigen Weg zurückfindet.

 

>>>  gesamte Medienmitteilung der Alliance Animal Suisse vom 25. Mai 2016 als pdf

>>>  Schreiben an die Nationalratsmitglieder der Alliance Animal Suisse vom 26. Mai 2016 als pdf

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