Begegnung zwischen Wölfen und Touristen

Medienmitteilung des Amtes für Jagd und Fischerei Graubünden vom 31. August 2021


Auf der Steileralp oberhalb von Sufers ist es am 27. August 2021 zu einer Begegnung zwischen Touristen und mehreren Wölfen gekommen. Dabei näherten sich diese den Wanderern auf kurze Distanz.

Bei einer Wanderung auf der Steileralp oberhalb von Sufers ist es zu einer Begegnung zwischen einer Wanderergesellschaft und zwei erwachsenen Wölfen gekommen. Dabei näherten sich die beiden Tiere den Touristen kurzzeitig bis auf etwa zehn Meter. Kurze Zeit später trafen die Wanderer auf vier weitere Wölfe. Dabei dürfte es sich um Welpen gehandelt haben. Die Jungtiere folgten der Wandergruppe und wendete sich erst nach wiederholten Bemühungen, sie zu vertreiben, von den Wanderern ab und den adulten Wölfen zu. Die Wölfe blieben allerdings noch während längerer Zeit im Blickfeld der Touristen. Bei den angetroffenen Tieren wird es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Tiere des Beverinrudels gehandelt haben.

Verhaltensregeln bei Begegnung mit Wölfen
Wölfe, die in freier Wildbahn aufwachsen und dort leben, sind nicht grundsätzlich gefährlich und meiden meist den Kontakt zu Menschen. Gefährlich kann es werden, wenn sich Wölfe an den Menschen gewöhnen und seine Anwesenheit gar mit Futter in Verbindung bringen. Bei Begegnungen mit einem Wolf sollte man sich entsprechend den Empfehlungen des Amts für Jagd und Fischerei verhalten.

 

gesamte Medienmitteilung des Amtes für Jagd und Fischerei GR vom 31.08.2021 als pdf

 

Anmerkung von CHWOLF

Wölfe sind von Natur aus vorsichtig, misstrauisch und scheu, aber auch neugierig. Sie meiden unbekannte und vor allem nicht einschätzbare Situationen und sind eher selten zu sehen. Wölfe leben bei uns jedoch mitten in der Kulturlandschaft und sind sich grundsätzlich an den Geruch und die Anwesenheit des Menschen gewohnt. Sie meiden nach Möglichkeit den direkten Kontakt zum Menschen, nutzen jedoch unsere Infrastruktur wie Strassen oder Wanderwege. Kommt es zu einer direkten Begegnung, sind diese meist von kurzer Dauer. Beim Anblick eines Menschen sind sie vorsichtig, aber erschrecken nicht und flüchten auch nicht in Panik, wie das fälschlicherweise von vielen angenommen wird. Bei einer direkten Begegnung bleiben sie meist stehen, beobachten und je nach Situation weichen sie aus oder ziehen sich langsam zurück.
Jungwölfe sind vielfach verspielt und noch neugieriger und weniger scheu als ihre erwachsenen Artgenossen. Sie geraten dabei eher einmal in eine für sie unvorteilhafte Situation. Dies ist ein ganz normales Verhalten und gehört zum Lern- und Erfahrungsprozess der jungen Tiere. Interesse und Neugier von Jungwölfen ist nicht mit verlorengegangener Scheu zu verwechseln. Hier ist bei der Interpretation des Verhaltens der Wölfe Vorsicht geboten. Auf Grund ihrer langen Abwesenheit kennen wir diese Tiere und ihr natürliches Verhalten kaum noch und tendieren stark dazu, dieses voreilig und falsch zu deuten.
Die diesjährigen Jungwölfe sind jetzt knapp 4 Monate alt. Wenn eine Wandergruppe quasi in ihre «Welpenstube» trampelt ist es ganz natürlich, dass sich die Welpen kurzzeitig für die Wandergruppe interessieren und ihr möglicherweise sogar einige Schritte folgen. Für die Wandergruppe ist eine solche Begegnung zwar ungewohnt und wird eventuell als bedrohlich empfunden, von den vier Jungtieren oder von den beiden erwachsenen Wölfen ging jedoch keine direkte Gefahr für sie aus.

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