CHWOLF kritisiert die erteilte Abschussbewilligung für drei Jungwölfe aus dem Beverinrudel und bedauert diese sehr – Der Abschuss wäre nicht nötig!

CHWOLF-Stellungnahme zur erteilten Abschussbewilligung von drei Jungwölfen des Beverinrudels vom 22.09.2021

 

Gemäss Medienmitteilung des Kantons Graubünden ist es diesen Sommer zu drei gefährlichen Begegnungen zwischen Personen und Wölfen des Beverinrudels gekommen und zu einer grösseren Anzahl an Rissen von Nutztieren, die durch Herdenschutzmassnahmen geschützt waren.

Waren die Begegnungen wirklich gefährlich?

CHWOLF - Beurteilung

Solche Begegnungen müssen sicher immer ernst genommen und genau analysiert werden. Dies wurde von den offiziell zuständigen Stellen gemacht und führte zusammen mit Nutztierschäden dann zu einem Regulierungsantrag und schlussendlich zur Regulierungsmassnahmen beim Beverinrudel.
Da wir solche Regulierungsmassnahmen in ihrer angestrebten Wirksamkeit grundsätzlich hinterfragen, haben wir die Vorkommnisse selbst versucht genauer abzuklären. Leider wurden uns die zur Einsicht angeforderten Fall-Unterlagen vom Kanton nicht wunschgemäss zugestellt, so dass unsere Nach­for­sch­ungen etwas erschwert waren.
Alle Begegnungen fanden abseits von Siedlungen im Naturpark Beverin und mitten im Revier und Kerngebiet des Beverinrudels statt. Ein Wolfsterritorium und im speziellen das Kerngebiet wird von den Wölfen gegenüber Artgenossen vehement verteidigt, jedoch nicht gegenüber Menschen.
Obwohl die Hirtin mir ihrem Hütehund in das Kerngebiet der Wölfe eingedrungen ist, konnte sie diese bei beiden Begegnungen mit lauter und bestimmter Stimme vertreiben. Dass Wölfe einen freilaufenden Hund als Eindringling wahrnehmen und ihn aus dem Revier vertreiben, ist völlig „normales“ Wolfs­verhalten. Laut Konzept Wolf Schweiz (Anhang 5), ist es sogar ein unbedenkliches Verhalten, wenn ein Wolf einen frei stöbernden Jagdhund im Wolfsrevier tötet.
Gemäss Nachforschungen galt das Knurren bei der ersten Begegnung dem Hütehund und nicht der Hirtin und war somit kein aggressives Verhalten dem Menschen gegenüber.
Bei der zweiten Begegnung versuchte lediglich einer der drei Wölfe, vermutlich ein Jungwolf, den Hund zu beschnuppern. Von einem Angriff kann da wirklich nicht die Rede sein. Hätten drei erwachsene Wölfe den Hund tatsächlich angegriffen, hätte dieser mit Sicherheit nicht überlebt. Der Hund blieb jedoch völlig unverletzt.

Die diesjährigen Jungwölfe waren bei den Vorfällen knapp 4 Monate alt, also noch Welpen. Wenn eine Wandergruppe quasi in ihre «Welpenstube» trampelt ist es ganz natürlich, dass sich die noch neu­gie­rigen Welpen kurzzeitig für die Wandergruppe interessieren und ihr möglicherweise sogar einige Schritte folgen.
Sicherlich sind solche Situationen ungewohnt und wirken auf die betroffenen Menschen möglicherweise etwas bedrohlich, jedoch haben sich die Wölfe bei all diesen Begegnungen völlig wolfstypisch und somit „normal“ verhalten. Keine der Situationen kann für Menschen als aufdringlich oder gar gefährlich ein­gestuft werden.

Gesamte Stellungnahme lesen…

 

gesamte Stellungnahme des Vereins CHWOLF vom 22.09.2021 als pdf

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