Bündner Wolfsforscher fordert in einem Wolfs-Manifest ein Umdenken zum Thema Wolf

Medienmitteilung des Wolfsforschers Peter A. Dettling vom 24. November 2022

Wolfs-Manifest ‑ Peter A. Dettling lebt in der Surselva. Erist der Verfasser von Büchern und filmischen Dokumentationen zum Thema wildlebende Wölfe. Zuletzt ist von ihm das Buch «Wolfsodyssee - eine Reise in das verborgene Reich der Wölfe» erschienen. Sein Wolfs-Manifest ist Teil des neuen Wolfsprojekts «LUFS».

Immer mehr Wölfe werden in der Schweiz geschossen. Und geht es nach dem Bundesrat, dann wird die Wolfsjagd ausgeweitet. Er will per Verordnung die Schwelle für den Abschuss herabsetzen und präventive Abschüsse erlauben. Das Thema Herdenschutz und friedliche Koexistenz rückt immer mehr in den Hintergrund.

Die positiven Seiten der Wölfe
In seinem Wolfs-Manifest fordert der Wolfskenner, dass der Wolf im Gesamtbild betrachtet wird. So leisten Wölfe einen wichtigen Beitrag zur gesunden Waldverjüngung, helfen die Bestände von Wildtieren auf natürliche Art und Weise zu normalisieren und trügen zum Aufbau von mehr Biodiversität bei. Die Gesundheit von Nutztieren verbessere sich paradoxerweise dank der Präsenz der Wölfe, weil Rinder, Kühe, Schafe und Ziegen durch Herdenschutzmassnahmen besser versorgt und betreut werden.

Wissenschaft und Fakten statt falscher Behauptungen und Emotionen
Weiter fordert Dettling, dass realwissenschaftliche Erkenntnisse in der Debatte um die Wölfe zwingend miteinfliessen müssen. Das gilt zum Beispiel für die Selbstbegrenzung der Wolfspopulation, der Folgen von Abschüssen von Elterntieren und bei der Beurteilung von sogenanntem Problemverhalten. Ausserdem müsse die Anzahl der durch Wölfe gerissenen Nutztiere in Relation zu Nutztieren gesetzt werden, die wegen Krankheit, Vernachlässigung, Unwetter oder sonstigen äusseren Einflüssen jährlich sterben. So werden jährlich im Schnitt gegen 700 Schafe von Wölfen gerissen, aber 4000 bis 6000 sterben durch andere Einflüsse. Allein 1100 verletzte oder tote Kühe muss die Rega jährlich von den Alpen fliegen. Dies ohne Einwirkung der Wölfe.

Dettling, der selbst schon im Zuge seiner Freilandforschung und Vortragstätigkeit massiv von Jägern und Bauern angegangen wurde, fordert weiter eine Versachlichung der Debatte und auch eine kritischere Berichterstattung der Medien gegenüber den harten Wolfsgegnern, die mit Unwahrheiten und Emotionen die Diskussion anheizen, statt versachlichen.

Petition und Abschussmoratorium
Die grossen Umweltverbände, die die beste Hoffnung für die Wölfe in der Schweiz sind, haben sich auf Verhandlungen hinter verschlossen Türen verlegt und nicken derzeit fast jeden Abschuss eines Wolfes ab, egal ob Wolfsvater, Welpe oder Jungwolf.
Deshalb ist inzwischen eine Online-Petition mit der Forderung, den bestehenden Schutz der Wölfe aufrecht zu erhalten auf den Weg gebracht worden. Das Wolfs-Manifest spielt dabei eine tragende Rolle. Auch wird ein erneutes Referendum in Aussicht gestellt, inklusive der Forderung eines Abschussmoratoriums.

 

gesamte Medienmitteilung von Peter A. Dettling vom 24.11.2022 als pdf

Wolfs-Manifest - Warum Wölfe zählen von Peter A. Dettling

>>>  Link zum Wolfs-Manifest auf www.peterdettling.com

Foto © Peter A. Dettling

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