Kanton Graubünden: Calandawölfin F07, die wohl älteste Wölfin der Schweiz, ist tot
Medienmitteilung des Amtes für Jagd und Fischerei Graubünden vom 16.08.2023
Die wohl älteste Wölfin der Schweiz ist tot. Die Fähe F07, Begründerin des Calandarudels, musste am Montagabend in der Nähe von Haldenstein aufgrund ihres körperlich schlechten Zustands und fehlender Fluchtreaktionen durch die Wildhut erlegt werden. Das Alter des Tieres wird auf 13 bis 14 Jahre geschätzt. Im Juni 2011 konnten erste Spuren von F07 im Oberwallis nachgewiesen werden. Seit Herbst 2011 lebte die Wölfin im Kanton Graubünden.
Am Montag, 14. August 2023, musste die kantonale Wildhut ein ausgewachsenes, stark abgemagertes Wolfsweibchen, welches sich untertags in Siedlungsnähe aufhielt und bei mehreren Begegnungen mit Menschen keine Fluchtreaktion mehr zeigte, erlegen. Anhand eines festgestellten, individuellen Farbmerkmals am rechten Vorderbein handelte es sich dabei um das Wolfsweibchen F07, welches mit einem Ausnahmealter von mehr als 13 Jahren der wohl älteste in der Schweiz lebende Wolf war.
F07 wurde im Jahr 2012 als Gründerin des ersten Schweizer Wolfsrudels am Calandamassiv bekannt, welches bis 2019 bestand hatte. Seit vergangenen Winter wurde das Weibchen mehrmals in Begleitung eines Rüden beobachtet. Die Nachweise der vergangenen Wochen deuten jedoch darauf hin, dass das Weibchen zuletzt nur noch alleine und in der Talsohle unterwegs war. Das Weibchen wurde zur pathologischen Untersuchung an das Institut für Fisch- und Wildtiergesundheit der Universität Bern eingesandt und wird am Laboratoire de biologie de la conservation der Universität Lausanne genetisch identifiziert.
gesamte Mitteilung des Amtes für Jagd und Fischerei Graubünden vom 16.08.2023 als pdf
Anmerkung CHWOLF
CHWOLF ist traurig über den Abschuss der alten Wölfin F07 und sehr enttäuscht über dieses Vorgehen der kantonalen Verantwortlichen! Weshalb muss andauernd in die Natur eingegriffen werden, ohne dass ein ernsthafter Zwang oder eine Gefahr besteht? Die Begründung der Wildhut zeigt auch, dass es scheinbar generell an Wissen und Verständnis über das Sozialleben, die Lebensweise und das Verhalten von Wölfen fehlt.
Dass eine alte Wölfin mit 13 – 14 Jahren nicht mehr optimal ernährt ist, sich nicht mehr in der besten körperlichen Verfassung befindet und nach so langer Lebenszeit in diesem stark bevölkerten Lebensraum nicht in Panik flüchtet, wenn sie Menschen begegnet, ist völlig natürlich und noch lange keinen Grund um sie zu töten! Die Natur hätte das selbst geregelt. Wir hätten der Stammmutter der Schweizer Wölfe einen natürlichen Tod in Würde gewünscht.