Sekundäre und zusätzliche Schutzmassnahmen


Bei akuter Gefahr durch Beutegreifer können kurzfristig auch sogenannte sekundäre Herdenschutzmassnahmen unterstützend eingesetzt werden. Dies sind zusätzliche Störelemente wie z.B. Lappenzäune, Blinklampen, Lärmgeräte oder auch nur einfache ungewohnte Gegenstände wie z.B. sich im Wind bewegende, reflektierende  Aluminiumstreifen oder CD-Scheiben.

Da Wölfe neue, ungewohnte, schlecht einschätzbare und damit für sie möglicherweise gefährliche Situationen meiden, können solche Störmassnahmen das kurzfristige Verhalten von Wölfen entscheidend beeinflussen.

Einsatz als kurzfristiges direktes Schutzelement

Die sekundären Herdenschutzmassnahmen sollten nur bei grossem Druck durch Wölfe als zusätzliche Verstärkung der bestehenden, permanenten Schutzmassnahmen eingesetzt werden. Z.B. kann ein zusätzlicher Lappenzaun rund um den Nachtpferch die Schutzwirkung stark erhöhen.

Einsatz zum Schliessen von Schwachstellen

Schwachstellen eines  Zaunes können mit zusätzlichen Schutzmassnahmen wirksam ausgemerzt/eliminiert werden. Wenn z.B. über einen Bach gezäunt werden muss, können ein Stück Lappenzaun, Fähnchen oder Blinklampen diese kritische Stelle soweit verstärken, dass Wölfe an dieser Stelle nicht ungestört durch den Bach waten und so unter dem Zaun durchschlüpfen können.

Einsatz als allgemeines Störelement

Sekundäre Herdenschutzmassnahmen können auch als Hindernis oder Störelement an einem von Wölfen frequentierten Durchgang oder Pfad aufgestellt werden. Die Wölfe werden dadurch in ihrer gewohnten Fortbewegung gestört und damit irritiert und verunsichert und ändern dadurch ihre Routen.

 

Generell sollten sekundäre Herdenschutzmassnahmen nur kurze Zeit, Tage bis wenige Wochen, hintereinander am selben Ort aufgestellt bleiben, da sich die Wölfe sonst an diese gewöhnen können und dadurch die Wirkung verloren ginge.

Wichtig ist auch, dass Herdenschutzhunde möglichst vorgängig und in Ruhe an mögliche sekundäre Schutzmassnahmen gewöhnt werden, damit sie selbst im Einsatz auf der Alp dann nicht irritiert oder verunsichert werden.

>>>  Details zu den sekundären Schutzmitteln

 

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