Rückkehr der Wölfe
Aus Italien ist der Wolf nie verschwunden. Die Population war jedoch in den frühen 1970er Jahren in einem kritischen Zustand. Es lebten nur noch ca. 100 Wölfe im ganzen Land, vor allem in den Abruzzen. Da die natürlichen Beutetiere zu Beginn des Jahrhunderts praktisch verschwunden waren, bildeten sie kleinere Rudel und kamen nachts in besiedeltes Gebiet und suchten ihre Nahrung in Kehrrichtdeponien und rissen auch immer wieder Nutztiere, was zu Konflikten mit den Menschen führte. 1976 wurde der Wolf unter Schutz gestellt und auch die Anwendung von Gift wurde verboten. Ein Entschädigungssystem bei Nutztierschäden wurde eingeführt und Informationskampagnen für die breite Öffentlichkeit durchgeführt. Vor allem aber wurde der Herdenschutz gefördert.
Die Ausdehnung der Wälder, der Anstieg der Beutetierpopulation (verschiedene Huftiere wurden aus jagdlichen Gründen wieder angesiedelt) und die unter Schutzstellung haben der italienischen Wolfpopulation erlaubt wieder zu wachsen und neue Gebiete im Piemont und den Alpen zu besiedeln. 1987 erreichten die ersten Wölfe wieder die italienischen Alpen. Heute leben wieder 800-1000 Wölfe in Italien.
In Frankreich wurden am 5. November 1992 die ersten 2 Wölfe gesichtet, nahe der italienischen Grenze im Nationalpark Mercantour. Im selben Monat wurde ein anderer Wolf in Grenoble beobachtet, also nicht mehr weit von der Schweizer Grenze entfernt. Heute leben in Frankreich wieder 300-400 Wölfe.
(Stand April 2019)