Ranz- oder Paarungszeit

Vor und während der Ranzzeit nehmen die Spannungen im Rudel stark zu. Die Leitwölfin reagiert hochgradig aggressiv gengenüber den subadulten geschlechtsreifen Weibchen im Rudel und unterdrückt sie so stark, dass diese meist gar nicht läufig werden. Dabei wird sie häufig von ihren dies- und letztjährigen Welpen tatkräftig unterstützt. 

In der Vorranzzeit steigt der Östrogenspiegel der Fähe (Weibchen) stark an. Vor und während der Ranzzeit uriniert das Eltern-Paar mehrmals hintereinander am selben Platz. Manchmal beteiligen sich auch andere sozial hohe Rüden an diesen „Urinier-Zeremonien“. Jeder beschnuppert intensiv den durch Spritzharn abgegebenen Urin, bevor der eigene Urin dicht daneben abgesetzt wird. Durch die vermehrte Ausschüttung von Pheromonen (Duftbotenstoffe) erfahren die Rüden so den Stand der „Hitze“ des Weibchens. Dies löst schon in der Vorranzzeit beim Rüden eine vermehrte Testosteron-Ausschüttung aus, es kommt zur Spermatogenese (Bildung von Spermien) und zu einem entsprechenden Sexualverhalten. Die Geschlechtsreifen Rüden scharen sich jetzt um die Wölfin und folgen ihr auf Schritt und Tritt. Es kann auch sein, dass einzelne Rüden versuchen aufzureiten, doch entweder wehrt sie diese durch Beissen noch ab, oder der Leitrüde protestiert intensiv gegen jeden Versuch, die Wölfin zu decken. Erst während der Hochranz lässt es das Weibchen  zu, dass sie vom Leitrüden intensiv genitial berochen und geleckt wird. Jetzt lässt er auch keinen anderen Rüden mehr in ihre Nähe.  Die Paarung (Kopulation) selbst wird mehrmals täglich wiederholt, wobei die Geschlechtsteile stark anschwellen und die Trennung anschliessend für ca. 15-20 Minuten verhindert wird. Dieser Vorgang nennt man „Hängen“ und ist nötig, um den Spermien des Leitwolfes genügend Vorsprung zu geben, damit ein späteres Aufreiten eines sozial niederen Rüden wirkungslos bleibt.

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