Parasiten

Wölfe können sich auf verschiedene Weise mit Parasiten infizieren. Die Gefahr von Zecken-, Laus- und Flohbefall ist in der Wildnis recht hoch. Wurmeier nehmen sie entweder mit kontaminiertem Kot auf oder durch das Fressen von Eingeweide ihrer Beutetiere. So sind sie Zwischenwirte für viele Aussen- und Innenparasiten.

Aussenparasiten (Ektoparasiten):  Zecken, Milben, Läuse, Haarlinge, Flöhe
Innenparasiten (Endoparasiten):  Spul-, Hacken-, Peitschen- und Bandwürmer

Würmer
Bei erwachsenen Wölfen gelangen Wurmlarven in verschiedene Organe und vor allem auch in die Muskulatur wo sie sich einkapseln und in einem Ruhezustand jahrelang überleben. Bei einer Trächtigkeit werden diese Larven durch die Hormonumstellung aktiviert und gelangen via Blutbahn über die Plazenta in die Leber des Embryos. Erst nach der Geburt wandern sie in die Lunge, wo sie sich entwickeln. Sie werden aufgehustet und wieder verschluckt  und gelangen so in den Dünndarm des Welpen wo sie geschlechtsreif werden. Die ersten Eier werden schon 3 Wochen nach der Geburt ausgeschieden. Eine weitere Infektionsquelle ist die Muttermilch. Die Larven wandern auch in das Gesäuge und gelangen über die Milch zum säugenden Welpen. Kleine und eventuell durch mangelnde Ernährung schon geschwächte Welpen sterben häufig an einem starken Wurmbefall, da ihr Immunsystem auch noch nicht voll ausgebildet ist. Starke und gesunde Welpen ertragen jedoch eine ordentliche Portion an Würmer, bevor sie an einer Wurmtoxikose sterben.
Erwachsene Wölfe kommen sehr gut mit einer gewissen Menge an Würmer zurecht, sie nehmen erst Überhand, wenn das Tier durch andere Krankheiten oder mangels Nahrungsangebot geschwächt ist.

Zecken
Die Lymne-Borreliose wird durch den Biss einer infizierten Zecke übertragen. Bisher wurde diese Krankheit nur beim Menschen beobachtet, sie kann aber in seltenen Fällen auch für Wölfe gefährlich sein. Eine Studie zeigt, dass die Erreger direkt in die Blutbahn gelangen müssen um ein Krankheitsbild zu zeigen. An der Bissstelle kann es zu Veränderungen der Haut kommen, zu  Entzündungen an den Gelenken, sowie zu Beeinträchtigungen des Nervensystems führen.

Räudemilben
Räude ist eine Krankheit mit dem Befall von Räudemilben (kleine Spinnentiere). Die Übertragung erfolgt von Tier zu Tier. Die Weibchen dringen tief in die Haut ein und legen dort ihre Eier. Larven und Männchen leben mehr oberflächlich. Erste Anzeichen von Räude sieht man meist bei den Augen und Ohrspitzen. Dies sind kleine Knötchen, vermehrte Schuppenbildung und starker Juckreiz, die sich später auf den ganzen Körper ausbreiten. Später kommt es zur Verdickung und Faltenbildung der Haut, Krustenbildung und Haarausfall.

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