Tollwut

Erreger: Lyssavirus  (Rabiesvirus)

Wie die meisten warmblütigen Tierarten kann auch der Wolf vom tödlichen Tollwutvirus infiziert werden. Das Virus kommt in grossen Mengen im Speichel vor und wird durch den Biss übertragen. Es kommt auch vor, dass kontaminierter Speichel in eine Hautverletzung gelangt. Die Inkubationszeit ist unterschiedlich lang, zwischen 2 Wochen bis 6 Monate. In der Aussenwelt überlebt das Virus nur sehr kurze Zeit. Das Virus wandert von der Bissstelle den Nervenbahnen entlang ins Gehirn und von dort in die Organe. Die Virusvermehrung erfolgt hauptsächlich im Nervensystem und in den Speicheldrüsen.
Hauptüberträger von Tollwut sind in Europa hauptsächlich die Füchse, weshalb in Tollwutgebieten die Füchse mittels Impfköder geimpft werden.

Es gibt zwei verschiedene Formen:

Rasende Wut
Unkontrolliertes Beissen in Gegenstände, übersteigerte Aggressivität, übersteigertes, abnormes Fressverhalten, Schäumen, Torkeln.

Stille Wut
Ungewöhnliche Zutraulichkeit, abnorme Ruhe, sich verkriechen, Fressunlust, Angst vor Wasser.

Im Endstadium der Tollwuterkrankung gibt es Lähmungen des Kehlkopfes (Veränderung der Stimme, krächzendes Heulen), des Unterkiefers (Speicheln) und der Gliedmassen (unkontrollierter Gang, Torkeln). Der Tod erfolgt durch Lähmung der Atemmuskulatur. Nach Ausbruch der ersten Krankheitssymptome dauert es 2-8 Tage bis zum Tod.


In der Schweiz ist die Tollwut seit 1999 ausgerottet. Weltweit ist sie aber noch weit verbreitet. Einzig in Australien ist die Tollwut nie ausgebrochen und in Grossbritannien dank strenger Quarantänevorschriften und vollständigem Importverbot für Tiere ist sie seit Anfang 20. Jahrhundert ausgerottet. Deutschland und Österreich gelten seit 2008 offiziell als Tollwutfrei, es wandern aber immer wieder einzelne erkrankte Tiere aus dem Osten ein. Italien wurde 1997 als tollwutfrei erklärt, 1998 traten aber wieder erste Tollwutfälle auf. Befallene Füchse wanderten von Slowenien nach Italien ein und verbreiteten das Virus in den Regionen Friaul, Veneto und Südtirol. Italien versucht jetzt mit hunderttausenden ausgelegten Impfköder die Krankheit in den Griff zu bekommen. Auch in den angrenzenden Regionen Österreichs werden zur Prävention Impfköder ausgelegt.

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