Die Erforschung der Wölfe
Der Ursprung der Wolfsforschung war in der Schweiz, als der renommierte Schweizer Verhaltensforscher Rudolf Schenkel 1947 seine berühmte Monographie über das Sozialverhalten der Wölfe veröffentlichte. Die Wolfsforschungen beschränkten sich zu Beginn vor allem auf die Verhaltensbeobachtungen von Wölfen in Gefangenschaft. In den USA und auch in Europa wurde die Verhaltensforschung zunehmend beliebt und verbreitet und die Fachrichtung Ethologie wurde von verschiedenen Universitäten angeboten und gefördert. Immer mehr wurden die Wölfe dann auch in freier Natur mit Hilfe von systematischen und langfristigen Beobachtungen sowie Überwachung von Reviergrenzen und Wanderrouten mittels Telemetrie* erforscht. In den vergangenen Jahrzehnten konnte der Wolf und die komplizierten Zusammenhänge zwischen dem Beutegreifer und seinem Lebensraum intensiv und in verschiedensten Situationen erforscht werden. In den USA und Kanada laufen aktuell grosse Forschungsprojekte, wo vor allem die Räuber-Beute-Beziehung und der Zusammenhang zwischen Wölfen und dem Ökosystem erforscht werden. Leider haben solche grossen Projekte in Europa wieder abgenommen, da das wissenschaftliche Interesse an Tierverhalten neuen Herausforderungen und Zweigen der Wissenschaft gewichen ist.
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