Nahrungsanalyse

Die Nahrungsanalyse ist die Untersuchung von Losungen (Kot) auf ihre Zusammensetzung. Durch die Analyse von Losung kann darauf geschlossen werden, wie sich die Nahrung des Wolfes zusammengesetzt hat. Mit den Resultaten unzähliger Kotproben lassen sich dann aussagekräftige Statistiken über das Jagd- und Fressverhalten der Wölfe in einem Gebiet ableiten. Die Analyse von Losungen ist die weltweit am häufigsten angewendete Methode nahrungs­ökologischer Untersuchungen, da die Tiere dadurch in ihrem natürlichen Verhalten nicht gestört werden. Da Wolfslosungen aufgrund ihrer auffälligen Platzierung, als Markierung direkt auf Wegen und Kreuzungen, relativ leicht zu finden sind, kann durch diese Methode eine grosse Datenmenge gesammelt und ausgewertet werden.

Laborausrüstung für die Nahrungsanalysen

Die aufgesammelten Kotproben werden im Labor in aufwendiger Handarbeit auf ihre Zusammensetzung untersucht. Dafür müssen die einzelnen Proben zuerst aufbereitet werden, das heisst sie werden desinfiziert, gewaschen, getrocknet und sortiert. Anschliessend erfolgt erst die genaue Analyse der unverdauten, festen Nahrungsrückstände. Hierbei geben die in den Losungen enthaltenen Reste konsumierter Beutetiere wie Haare, Knochenfragmente, Zähne oder Klauen einen guten Aufschluss über die Nahrungszusammensetzung.

Die Bestimmung erfolgt hauptsächlich mikroskopisch und mittels Vergleich zu Referenzmaterial und Referenzbildern. Haare und Zähne weisen zum Beispiel bei starker Vergrösserung gut erkennbare Strukturmerkmale auf. Die Tierart und teilweise auch das Alter der Beutetiere können so bestimmt werden. Ebenfalls lässt sich durch die Analyse die tatsächlich gefressene Beutetiermasse (Biomasse) berechnen.
Die Nahrungszusammensetzung des Wolfes hängt stark von den im Revier zur Verfügung stehenden Beutetieren ab. Bei eingeschränkter Verfügbarkeit von wildlebenden Huftieren erhöht sich der Anteil anderer Nahrungskategorien, wie Kleinsäuger, Früchte, Abfälle, aber auch ungeschützte Nutz- und Haustiere.

Ausgewaschene Losung und Aussortierte Knochenfragmente

In der Lausitz (Deutschland) wo wieder 12 Rudel (Stand 9.2012) heimisch sind, wird die Nahrungsanalyse grossflächig angewendet, um die Ernährung der Wölfe und eventuelle Veränderungen der Nahrungszusammensetzung zu erfassen.

Anhand von Losungsanalysen kann aber auch herausgefunden werden, ob eine Losung tatsächlich von einem Wolf stammt, oder ob es sich allenfalls um Luchs-, Fuchs- oder Hundekot handelt. Um ganz sicher zu sein, kann bei frischen Losungen auch eine genetische Analyse gemacht werden. In der schleimigen Aussenhülle von frischem Kot sind abgestorbene Darmzellen mit DNA enthalten, die es ermöglichen, einen genetischen Fingerabdruck des jeweiligen Tieres zu erstellen.


Wie erkenne ich eine Wolfslosung:

Wolfskot mit langen und stark verwundenen Haaren und grossen Knochensplittern

Im Unterschied zu Kot von grossen Hunden enthält Wolfslosung fast immer viele Haare des verzehrten Beutetieres, Knochensplitter und manchmal auch Zähne und Teile von Klauen. Die Wolfslosung ist durchschnittlich mind. 2,5cm dick und über 20cm lang und wird bevorzugt an auffälligen Stellen auf Wegen und Kreuzungen platziert.

 

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