Projekt Alp Malans, Prättigau (GR)
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Die gezielte Bewirtschaftung mit den Schafen stellt eine wichtige Massnahme in der Verbesserung der Pflanzenvielfalt dar. Die Weiden werden später auch mit anderen Tieren wie Pferden und Rindvieh bewirtschaftet. Durch die Schafe ist sowohl eine frühe als auch eine späte Beweidung gewährleistet. Weidebeginn ist vegetationsabhängig ab Ende April bis gegen Ende Juni (im Sommer verlassen die Schafe die Alp und ziehen mit weiteren 400 Tieren auf 15km entfernt liegende Weiden in höheren Lagen), im Herbst erfolgt in Abhängigkeit von allfälligen Weidepflegemassnahmen ein weiterer Weidegang, der sich bis in den November ziehen kann. Die Herde wird durch mehrere Herdenschutzhunde geschützt. Damit diese ihre Arbeit effektiv umsetzen können, werden die Schafe vom Hirten mit Hütehunden und/oder Zäunen geführt und nachts auf regelmässig neu eingezäunten Flächen eingepfercht. Durch die sehr gezielte und kontrollierte Weideführung entstehen auch verschiedene Weideschläge, die einen erhöhten Zaunbedarf zur Folge haben. Im vielseitigen Gelände im unteren Bereich ist der natürliche Zugang zu Wasser nicht überall gewährleistet und muss durch aktive Wasserversorgung ergänzt werden. Die verhältnismässig kleine Herde leistet einen nicht zu ersetzenden wertvollen Beitrag für das Weidegebiet, löst aber trotzdem nicht genügend Direktzahlungen, um die Aufwände decken zu können. Unabhängig von der Herdengrösse braucht es Personal, Herdenschutzhunde, eine minimale Menge Zaunmaterial und Infrastruktur. Die Alp ist sehr vielseitig, gerade weil sie so klein ist. Daher wird auf der Alp auch Hirtpersonal ausgebildet. Im Gebiet liegen auch alpine Wanderwege (weiss-blau-weiss) und nebenan eine Bergstation einer Seilbahn. So gilt es, Herdenschutzmassnahmen zusammen mit nachhaltigem Tourismus umsetzen zu können. Dies verlangt gezielte Lenkung der Schafherde durch den Hirten und den zusätzlichen Einsatz von Zäunen. Da die Schafe im Hochsommer auf einer anderen Alp weilen, werden für den Herdenschutz der Alp Malans keine Unterstützungsbeiträge ausbezahlt. Die Aufwände im Herdenschutz werden aus ideologischen Gründen notwendig, können aber mit den aktuellen staatlichen Fördersystemen nicht abgedeckt werden.
CHWOLF möchte nach Möglichkeit das grosse Engagement der Alpbewirtschafter weiter unterstützen.
Eckdaten und Konzept 2023 Alp Malans
>>> Bericht der Alpsaison 2022