Projekt Alpe Arena (TI)
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Jeden Sommer verbringen 70 Ziegen, einige Kühen, Esel und Pferde auf der Alpe Arena. Seit 2019 streifen immer wieder einzelne Wölfe durch das Onsernonetal. Im Herbst 2020 wurden 4 Ziegen gerissen.
Bis dahin durften die Ziegen jeweils am Nachmittag nach dem Melken wieder auf die Weiden hinaus und blieben über Nacht im offenen Weidegang frei auf den Alpweiden. Am Morgen wurden sie zum Melken wieder zusammengetrieben.
Um weitere Risse möglichst zu vermeiden, wurde für die Alpsaison 2021 nun ein Hirte angestellt und der Weiderhythmus umgestellt. Der Hirte zieht morgens nach dem Melken mit der Herde auf die Weiden, hütet sie tagsüber und führt sie abends zum Melken wieder zurück zum Stall. Die Nacht verbringen die Ziegen in einer eingezäunten und elektrifizierten Nachtweide nahe dem Stall.
Diese Schutzmassnahmen haben im 2021 schon recht gut funktioniert. Zweimal jedoch fand der Hirte abends bei sehr schlechtem Wetter und starkem Nebel nicht alle Ziegen. Beide Male blieb eine kleine Gruppe nachts ausserhalb des schützenden Nachtpferches und beide Male fehlte am nächsten Tag je eine Ziege aus dieser Gruppe. Die Alpbewirtschafter gehen davon aus, dass diese beiden Ziegen den Wölfen zum Opfer gefallen sind. Die Wolfspräsenz war während der gesamten Alpsaison sehr stark. Mehrmals tappten ganz in der Nähe der Herde 2 Wölfe in eine Fotofalle. Ende November konnten dann auch im hinteren Onsernonetal 2 Erwachsene und 3 Jungtiere nachgewiesen werden.
2022 wurden die Herdenschutzmassnahmen mit einer zusätzlichen Schlechtwetterweide nochmals ausgebaut und verstärkt. Ab 2023 werden anstelle der Ziegenherde eine 70- köpfige Schafherde und nur noch die eigenen 15 Ziegen, Mutterkühe, Pferde und Esel auf der Alpe Arena gesömmert. Die bewährten Herdenschutzmassnahmen werden weitergeführt.
Für die Umsetzung der so wichtigen Herdenschutzmassnahmen sind die Alpbewirtschafter weiterhin auf finanzielle Hilfe angewiesen.