Herdenschutz-Unterstützung 2015
Allgemeiner Schlussbericht
In der Alpsaison 2015 konnten wiederum alle Herdenschutzprojekte erfolgreich umgesetzt und abgeschlossen werden. CHWOLF freut sich, hier den allgemeinen Schlussbericht publizieren zu können. Die einzelnen Projekt-Abschlussberichte sind in den Projektverzeichnissen zu finden.
Allgemeiner Schlussbericht 2015
Zielsetzung
Nachdem unsere Herdenschutzprojekte in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich verliefen, möchte CHWOLF auch im 2015 gezielt und mit Schwergewicht den Herdenschutz auf Alpen fördern, die in einem Wolfsgebiet liegen und selbst über zu wenig Mittel verfügen, um einen optimalen Schutz der Nutztiere zu gewährleisten. Es ist ein grosses Anliegen von CHWOLF, positive Signale für das Zusammenleben Mensch – Wolf zu setzen. Für das Image und den Schutz unserer Wölfe ist es von immenser Wichtigkeit, dass vermehrt eine positive Berichterstattung erfolgt. Durch eine kontinuierliche Berichterstattung über die unterstützten Alpen kann CHWOLF Aufklärung betreiben und für positive Meldungen sorgen.
Die Umsetzung der optimalen Herdenschutzmassnahmen ist auf den teils sehr steilen und unwegsamen Alpen keine einfache Aufgabe und benötigt einen enormen Einsatz der Alpbetreiber. Auch die Haltung von Herdenschutzhunden ist nicht immer einfach und gerade in den Schweizer Alpen mit den vielen Wanderrouten auch nicht unproblematisch. >>> mehr dazu unter Herdenschutz
Bei allen fünf von CHWOLF unterstützen Alpen im Einzugsgebiet des Calandarudels, gab es trotz grossem Druck der Wölfe, während den vergangenen beiden Alpsommern keine nachgewiesenen Schäden durch Wolfsangriffe. Dieser grosse Erfolg ist für die Akzeptanz des Wolfes in der Schweiz von grosser Bedeutung und zeigt, dass es bei kompetentem Einsatz der Herdenschutzmassnahmen auch in einem Wolfsgebiet sehr wohl möglich ist, die Schafe erfolgreich gegen Wolfsangriffe zu schützen.
Das Calandarudel zog 2014 bereits zum dritten Mal in Folge erfolgreich Welpen auf. Mit der Abwanderung der Jungwölfe muss nun in der ganzen Schweiz mit dem Auftauchen und Nachweis von Wölfen gerechnet werden. Diverse weitere Alpen werden neu mit der Einführung und der Umsetzung von Herdenschutzmassnahmen konfrontiert sein. CHWOLF möchte möglichst viele dieser Alpen unterstützen und begleiten, damit die bewährten Herdenschutzmassnahmen auch auf diesen Alpen umgesetzt werden können.
Zu diesen Herdenschutzmassnahmen gehören insbesondere:
- Halten von Herdenschutzhunden
- optimale Betreuung der Schutzhunde
- ständige Behirtung (Hirt mit Hütehunden), sorgt für eine kontrollierte Weideführung und treibt abends die Herde mit Hilfe der Hütehunde in einen Nachtpferch
- Verbesserung und Ausbau der Zäunung
- Elektrifizierung der Zäunung
- Einsatz von zusätzlichen, sekundären Herdenschutzmassnahmen, wie z. B. Lappenzäune und Blinklampen
Wichtig ist, dass man die örtliche Situation und das Verhalten der Wölfe kennt und die verschiedenen Herdenschutzmassnahmen auf die jeweilige Alp, das Gelände und die situativen Bedingungen abstimmt und richtig umsetzt. Ebenfalls sehr wichtig ist die fachliche Beratung für die flankierenden, sekundären Schutzmassnahmen, wie zB. der Einsatz von Lappenzäunen und Blinklampen. Denn nur richtig umgesetzte Massnahmen helfen, die Situation zu verbessern. Auch die Kenntnisvermittlung über das Verhalten der Wölfe hilft, Gefahrensituationen vorausschauend und frühzeitig zu erkennen und situativ die richtigen Massnahmen zu treffen.
CHWOLF wird während des Alpsommers regelmässig über diese Projekte, die jeweilige Situation und die Massnahmen auf der Website und in den Medien berichten und versucht so mit all seinen Projekten und Aktivitäten, dem Herdenschutz zu Kontinuität und breiter Akzeptanz zu verhelfen, damit er eines Tages wieder als ganz normale Komponente der Nutztierhaltung etabliert sein wird, und damit die Berechtigung und das Überleben der Wölfe in unserem Land gesichert wird.
Übersicht über die Herdenschutz-Projekte 2015
Karte mit den Projektgebieten 2015 als pdf
Projektgebiete
Damit wir dies möglichst wirkungsvoll tun können, sind wir auch auf möglichst viele
CHWOLF-Gönner, Spenden, Sponsoren und Zuwendungen angewiesen.
Vielen Dank für Eure Unterstützung!
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