Pressemitteilung vom 14. August 2013

Vorbildlicher Herdenschutz im Wolfsgebiet

Die Alp Ramotz liegt im Calandagebiet (GR/SG), mitten im Territorium der ersten Schweizer Wolfsfamilie, und wird von der Zürcher Kantonalen Schafzuchtgenossenschaft bewirtschaftet. Zurzeit sömmern rund 420 Schafe auf der Alp, die von der Hirtin mit ihren beiden Hütehunden betreut und von vier Herdenschutzhunden gut bewacht werden. Obwohl das Calandarudel dieses Jahr bereits zum zweiten Mal Nachwuchs aufzieht und viel Futter benötigt um die Welpen durchzubringen, hat es auf der Alp Ramotz bis jetzt noch keine Schäden durch Wolfsangriffe gegeben. Dies ist den vorbildlich umgesetzten Herdenschutzmassnahmen zu verdanken.

Um eine Schafherde wirkungsvoll vor Wolfsangriffen zu schützen, reicht es nicht, einfach nur einen Herdenschutzhund in die Herde zu stellen. Wichtig ist, dass man die örtliche Situation und das Verhalten der Wölfe kennt und die verschiedenen Herdenschutzmassnahmen auf die jeweilige Alp, das Gelände und die situativen Bedingungen abstimmt und auch richtig umsetzt.

Bei der Alp Ramotz bedeutet dies konkret:

  • Einsatz von Hirtin mit zwei Hütehunden, damit die Schafe zusammengehalten werden können und eine homogene Herde bilden, was eine optimale Arbeit der Herdenschutzhunde erst ermöglicht. Kontrollierte Weideführung durch die Hirtin
  • Kontrollierter Einsatz von vier Herdenschutzhunden
  • Nachts Zusammentreiben in einen Nachtpferch, wobei zwei Schutzhunde im Pferch und zwei ausserhalb des Pferchs wachen
  • Einsatz von Elektrozäunen
  • Einsatz von zusätzlichen, sekundären Herdenschutzmassnahmen, wie Lappenzäune und Blinklampen

Die Hirtin leistet mit ihren beiden Hütehunden hervorragende Arbeit und die Zusammenarbeit mit den vier Herdenschutzhunden klappt sehr gut!

Um all diese Herdenschutzmassnahmen optimal umsetzen zu können, unterstützt der Verein CHWOLF die Alp Ramotz finanziell und steht ihr auch beratend mit ihren fachlichen Wolfskenntnissen zur Seite. Materiell stellt CHWOLF die zusätzlichen Herdenschutzmassnahmen, wie Lappenzäune und Blinklampen, zur Verfügung. Solche sekundären Schutzmassnahmen bilden, richtig eingesetzt, eine Verbesserung des Schutzes vor Wolfsangriffen, indem sie vor allem störend und verunsichernd auf Wölfe wirken und so mithelfen, diese vom Gebiet fern zu halten.

Die Zürcher Kantonale Schafzuchtgenossenschaft ist für den Schutz und die Gesundheit ihrer Schafe sehr bemüht und setzt all diese Herdenschutzmassnahmen konsequent und professionell um. Dafür nimmt sie einen grossen zeitlichen und finanziellen Mehraufwand in Kauf.

Weitere Informationen, detaillierte Berichte und Kurzfilme von den CHWOLF-Herdenschutzprojekten finden Sie unter www.chwolf.org

 

  Pressemitteilung vom 14.08.2013 als pdf


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