Wölfe im Oberwallis
Seit letztem Sonntag sind 25 Schafe im Rappental im Goms und im
Lötschental von Wölfen gerissen worden. Mehr als 100 Schafe hat der Wolf dieses
Jahr schon gerissen. Allesamt aber in ungeschützten Herden, sagt der
eidgenössische Jagdinspektor Reinhard Schnidrig. In geschützten Herden –
beispielsweise mit Herdenschutzhunden, Hirten und Zäunen – habe man das
Zusammenleben mit den Grossraubtieren relativ gut gelöst. Herdenschutz sei
freiwillig, man könne nur Angebote machen. Die Schafzüchter müssten selber die
Hand bieten, sagt Schnidrig in einem Interview mit „DRS4 aktuell“. Die
betroffenen Schafhalter wollten vom Herdenschutz aber nichts wissen und
beschlossen nun, die 800 Schafe, die diesen Sommer auf der weitläufigen Alp im
Rappental weideten, frühzeitig von der Alp zu holen. Nun fordern sie den
Abschuss des Wolfes. Da jedoch alle aktuellen Schafrisse in ungeschützten
Herden passiert seien, werde man gemäss Wolfskonzept diese Schafe nicht an eine
Abschussbewilligung anrechnen, erklärt Reinhard Schnidrig.
Laut DNA-Analysen leben mindestens 1 männlicher und 1 weiblicher Wolf im Wallis.
Peter Scheibler, Chef von der Dienststelle für Jagd und Wildtiere geht aber
davon aus, dass 3-4 Wölfe im Wallis leben. Walter Hildbrand, Experte für
Herdenschutzhunde, wird sich im Herbst mit den betroffenen Schafhaltern treffen
um Lösungen für nächsten Alpsommer zu diskutieren.
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